“Die Welt zu durchschauen, sie zu erklären, sie zu verachten, mag großer Denker Sache sein. Mir aber liegt einzig daran, die Welt lieben zu können, sie nicht zu verachten, sie und mich nicht zu hassen, sie und mich und alle Wesen mit Liebe und Bewunderung und Ehrfurcht betrachten zu können.”
Das Buch Siddhartha wurde 1922 von Hermann Hesse, einem deutschen Schriftsteller, geschrieben. Ich habe das Buch mehrmals gelesen, ich kann mich nicht erinnern, wie oft. Weil es sehr kurz ist – nur etwa 150 Seiten, aber dicht bepackt mit weisen Gedanken. Es gibt viele großartige Bücher von Hermann Hesse, aber dies ist definitiv mein Lieblingsbuch. Es geht um die Suche nach dem Sinn des Lebens, um die Suche nach innerem Frieden, um eine Reise der Selbstfindung. Ich habe das Buch auf deutsch gelesen und der Stil des Schreibens ist sehr fließend und einfach – einfach wunderschön poetisch. Jedes Wort ist präzise ausgewählt. Es ist kein Buch, das das Gewöhnliche, das Normale porträtiert. Es stellt den Weg einer gottähnlichen Person – von Siddhartha dar. Trotzdem oder vielleicht deshalb kann sich der Leser mit dem Helden der Geschichte identifizieren. Die Hauptbotschaft dieses Buches ist wahrscheinlich, dass jeder Mensch seinen eigenen Weg finden und seine eigenen Misserfolge erfahren sollte, weil
“Weisheit ist nicht mitteilbar. Weisheit, welche ein Weiser mitzuteilen versucht, klingt immer wie Narrheit. […] Wissen kann man mitteilen, Weisheit aber nicht. Man kann sie finden, man kann sie leben, man kann von ihr getragen werden, man kann mit ihr Wunder tun, aber sagen und lehren kann man sie nicht.”
Ich habe eine freie Version als pdf-Datei gefunden: hier
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Der Name Siddhartha bedeutet “derjenige, der ein Ziel erreicht hat”. Es war der reale Name von Gautama Buddha – dem Gründer des Buddhismus. Aber in dem Buch geht es nicht um das Leben Buddhas. Er erscheint zwar auch in dem Buch, aber Hermann Hesse hat Siddhartha von Buddha getrennt und zwei verschiedene Charaktere daraus geschaffen. Er sagte, er habe versucht, die gemeinsamen Werte aus den Religionen zu extrahieren, die er zu verstehen versuchte. Dazu gehörte der indische und der chinesische Glaube sowie das Christentum – die Religion, mit der er aufgewachsen ist. In dem Buch spürt man, dass Hessen stark vom Taoismus beeinflusst wurde. Hesse erwähnte, dass Siddhartha ein sehr europäisches Buch ist, weil es “so stark vom Individuum stammt wie keine andere asiatische Lehre.”
Siddhartha ist der Sohn eines Brahmanen. Dies ist die höchste Stufe im Hinduismus, die hauptsächlich aus Priestern und Gelehrten bestand. Das Schicksal von Siddhartha besteht deshalb darin, genau wie sein Vater Priester zu werden. Aber irgendwann wendet er sich gegen den Willen seiner Eltern und beschließt, sein Zuhause zu verlassen, um seinen eigenen Weg zur Erleuchtung zu finden. Hier beginnt die Reise. Es ist eine Reise des Opferns, des Schmerzes und des Versagens, aber auch der Bekehrung, des Friedens und der Weisheit. Jeder, der mehr über sich und die ihn umgebende Welt erfahren möchte, sollte dieses Buch lesen.
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